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Die Kunst der Unvollkommenheit: Eine Reise in die japanische Ästhetik

Hallo ihr Lieben!

Wir bleiben mit diesem Artikel noch in Japan, denn es gibt etwas wirklich Bemerkenswertes in dieser Kultur (eigentlich gibt es zu viele Dinge, aber ich muss eine Auswahl treffen!).


 

Heute möchte ich euch von etwas Faszinierendem erzählen: der japanischen Ästhetik und ihrer Liebe zur Unvollkommenheit. Vergesst die westliche Besessenheit von Perfektion - in Japan liegt die Schönheit gerade im Unvollkommenen, Vergänglichen und Unvollständigen.

Das Herzstück dieser Philosophie liegt in einigen Schlüsselkonzepten. Das erste ist mono no aware (物の哀れ, /mononoaware/), das uns von der Schönheit der Vergänglichkeit erzählt. Denkt an Kirschblüten: Sie gelten gerade dann als am schönsten, wenn sie zu fallen beginnen und uns daran erinnern, dass alles vergänglich ist. Die Japaner schätzen tatsächlich die Veränderlichkeit der Dinge. Apropos Kirschblüten: Wusstet ihr, dass es Tradition ist, eine Art Picknick zu machen, um den Fall der Blüten zu bewundern?


Dann gibt es das berühmte wabi-sabi (侘寂, /wabi-sabi/), das die Schönheit in der Unvollkommenheit feiert. Wabi (侘, /wabi/) bedeutet Schönheit in der Einfachheit, während sabi (寂, /sabi/) uns an den Charme erinnert, den die Zeit auf den Dingen hinterlässt: Es sind die Dinge, die Zeichen der Unvollkommenheit durch Abnutzung zeigen, die die Japaner als schön empfinden, und von ihnen sollten wir lernen, diese Details besser zu schätzen.


 

Weitere interessante Konzepte sind:

  • miyabi (雅, /miyabi/): elegante Stille

  • ma (間, /ma/): die Kraft der Leere und der Pausen

  • yugen (幽玄, /yūgen/): die geheimnisvolle Schönheit des Unausgesprochenen

  • shibusa (渋さ, /shibusa/): die Kunst der subtilen Raffinesse

 

Das Schönste daran? Diese Prinzipien sind nicht nur Kunsttheorie - sie lassen sich auf das tägliche Leben anwenden! Sie lehren uns, unsere "Fehler" zu schätzen, Schönheit im Vergehen der Zeit zu finden und uns daran zu erinnern, dass die Perfektion vielleicht gerade in der Unvollkommenheit liegt. Und ihr? Habt ihr jemals daran gedacht, dass diese kleinen Unvollkommenheiten, die euch so sehr beschäftigen, vielleicht genau das sind, was euch einzigartig und schön macht? Schließlich ist niemand perfekt, und es sind genau diese Aspekte, die uns einzigartig und unterschiedlich voneinander machen.


Wie könnten wir ohne Unvollkommenheit leben?

 

 

PS: Ich weiß, es mag off-topic erscheinen, aber dieses Konzept der Unvollkommenheit erinnert mich an die Zeit, als mein Vater anfing, Karotten im Garten anzubauen. Ich sollte erwähnen, dass wir an einem Berghang leben, sodass die Karotten auf eine Gesteinsschicht trafen, die sie verformte. Aber sie waren gut und waren das Ergebnis der Mühe meines Vaters beim Pflanzen und Aufziehen; während der Ernte waren wir überglücklich, und die Karotten waren köstlich!

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